Trickfilm

Trickfilm
Trịck|film 〈m. 1
1. Film, bei dem durch fotografische od. technische Tricks verblüffende Wirkungen erzielt od. in Wirklichkeit nicht mögliche Szenen gezeigt werden können
2. 〈kurz für〉 Zeichentrickfilm

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Trịck|film, der:
Film aus einer Folge gefilmter Einzelbilder.

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Trịckfilm,
 
Animationsfilm, Film, der (im Gegensatz zum Realfilm mit laufender Kamera) durch Einzelbildaufnahmen unterschiedlicher Zustände der Objekte (Phasendarstellung) bei der Filmprojektion (24 Bilder pro Sekunde) synthetisch Bewegung und damit die Belebung der Objekte (Animation) vortäuscht. Aufgenommen werden figürliche Darstellungen mit Puppen (Puppenfilm, Puppentrickfilm), Gegenständen, Scherenschnitten, Zeichnungen (Zeichentrickfilm), verwendet werden aber auch direkt auf den Film fixierte Malereien und (Kratz-)Zeichnungen oder fotografische Aufnahmen (»Pixilation«). Zur Herstellung eines Trickfilms gehört ein Tricktisch für die präzise Fixierung und Verschiebung der Bilder und zur Bewegung der Kamera. Die Technik des Trickfilms wird auch für die Realisierung von Filmtricks genutzt, besonders im Sciencefictionfilm (Sciencefiction), Fantasyfilm (Fantasy) und Actionfilm. Trickfilme dienen der Information und Unterhaltung, der Werbung und der Propaganda; ihre Stoffe kommen oft aus fantastischer Literatur, Fabeln, Sagen, Märchen, Comics oder Karikatur. Der erste Trickfilm entstand 1898 in den USA (Albert E. Smith, »The Humpty-Dumpty-Circus«), der erste Werbetrickfilm 1911 in Deutschland (Julius Pinschewer, »Maggi«), 1918 in den USA der erste politisch-propagandistische Trickfilm (Winsor McCay, * 1869, ✝ 1934; »The sinking of the Lusitania«). In Deutschland experimentierten in den 20er-Jahren mit vielen Techniken und teils abstrakten, teils werbungsrelevanten Inhalten W. Ruttmann, V. Eggeling, H. Richter, Lotte Reiniger (mit dem Silhouettenfilm »Die Abenteuer des Prinzen Achmed«, 1923-26), O. Fischinger und später Hans Fischerkoesen. In den USA begannen gleichzeitig Trickfilmserien mit menschlichen oder tierischen Gestalten (Pat Sullivan, * 1887, ✝ 1933, »Felix the Cat«, ab 1919), von denen W. Disneys »Mickey Mouse« (ab 1928) und »Donald Duck« (ab 1932) weltberühmt wurden; es folgten »Tom and Jerry« (ab 1939), »Woody Woodpecker« (ab 1940), »Speedy Gonzales« (ab 1955). Daneben entwickelten sich in der Tschechoslowakei um J. Trnka (»Das Lied der Prärie«, 1949), in Kanada um N. McLaren (»Nachbarn«, 1952), in den USA um Ralph Bakshi (* 1939; »Fritz the Cat«, 1971), auch in Deutschland um Wolfgang Urchs (»Die Gartenzwerge«, 1962) unterschiedliche Trickfilmstile.
 
Die frühe fabrikmäßige Herstellung (»Schneewittchen und die sieben Zwerge«, 1937, und »Bambi«, 1942, beide W. Disney), die später zunehmende Kommerzialisierung und nicht zuletzt die wachsende Computernutzung haben die Entwicklung beeinflusst und zeigen den hohen Standard der Trickfilmproduktion (»Die Biene Maja«, 1977, Japan/Österreich; Robert Zemeckis, »Falsches Spiel mit Roger Rabbit«, 1988; Urchs, »Peterchens Mondfahrt«, 1990; »Die Schöne und das Biest«, 1992, USA). Mit »Toy Story« (Regie: John Lasseter, * 1958) wurde 1996 der erste vollständig 3-D-computeranimierte (Stereofilm) Kinospielfilm aufgeführt.
 
 
J. Halas u. R. Manvell: The technique of film animation (Neudr. London 1973);
 W. Reff u. I. Vásárhelyi: Filmtrick, T. (Leipzig 61980);
 I. Loos u. J. Ehmann: Das T.-Hb. (1995).

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Trịck|film, der: vgl. ↑Trickaufnahme.

Universal-Lexikon. 2012.

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